MAGO-Schiene und Bioästhetik
In einem gesunden und intakten Kausystem steuern Zähne, Muskulatur und Kiefergelenke mit ihren sehr feintaktilen Mechano-Rezeptoren das korrekte und harmonische Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer. Dies ermöglicht höchste Effizienz z. B. beim Kauen bei geringster Muskelaktivität und unter Schonung der Zahnhartsubstanzen, des Zahnhalteapparates und der Gelenke.
Zahn- oder Kieferfehlstellungen, nicht funktionell gestaltete Kronen, Brücken oder Füllungen oder nicht funktionell durchgeführte kieferorthopädische Behandlungen können das harmonische Zusammenspiel zwischen Zähnen, Muskulatur und Kiefergelenk stören. Die feintaktile Steuerung des Kausystems geht verloren. Zähne, Muskulatur und Gelenke werden überbeansprucht, aufgrund dieser Funktionsstörung entstehen oft viele Beschwerden und Schmerzen:
- Verspannungen von Nacken, Schulter und Rücken
- Ohrgeräusche (Tinnitus aurium), Ohrensausen
- Hörsturz (plötzlicher Hörverlust)
- Taubheitsgefühl im Ohr, Jucken im Ohr, „Watte“ im Ohr
- Schwindel, Raumorientierungsstörung
- Kloßgefühl im Hals
- Zungenbrennen
- Zahnschmerzen unklarer Genese
- übermäßige Tränensekretion, Nasensekretion
- Sehstörungen
- Gänsehaut
- Husten, Hüsteln, Räuspern
- Veränderungen im Schwitzen
- Angst, Depression
- Schlafstörungen
- Erkrankung der Kiefergelenke (Reiben, Knacken, Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit)
- Schlifffacetten
- Füllungs- und Zahnfrakturen
- erhöhte Zahnbeweglichkeit
- scheinbare Zahnnerventzündungen
- überempfindliche Zahnhälse
- keilförmige Defekte an Zahnhälsen
- Zahnfleischrückgang
- Zahnbetterkrankungen (Parodontose)
Wie können Funktionsstörungen behoben werden?
Bei Funktionsstörungen ist es möglich, dem Kausystem mit Hilfe der exakt vermessenen und sehr präzise angefertigten MAGO-Schiene zu seiner feinen Taktilität zurückzuverhelfen. Dies führt zur Entspannung der Muskulatur und zur richtigen Positionierung der Kiefergelenke und somit zur Beschwerdefreiheit. Physiotherapeutische Behandlungen (auch Osteopathie und Craniosacraltherapie) können die Therapie meist sehr wirksam unterstützen. Vor allem in der ersten Phase der Tragezeit verändert sich der Biss durch die Entspannung der Muskulatur und durch die Neuorientierung und Stabilisierung der Kiefergelenke. Deshalb muss die MAGO-Schiene immer wieder kontrolliert und nachjustiert werden, weil sonst die Beschwerden wieder zunehmen. Dies geschieht so lange, bis keine Veränderung mehr feststellbar ist. Meist handelt es sich um einen Zeitraum von wenigen Monaten bis zu zwei Jahren.
Wie geht es nach der MAGO-Schiene weiter?
Würde man ab dem Zeitpunkt der Stabilität und Beschwerdefreiheit die MAGO-Schiene einfach weglassen, würden wieder die gleichen Störkontakte und Funktionsstörungen im Kausystem auftreten. Um von der MAGO-Schiene wieder wegzukommen, müssen deshalb die Funktionsflächen der eigenen Zähne im Mund so verändert werden, dass auch hier das harmonische, effiziente Zusammenspiel von Ober- und Unterkiefer ermöglicht wird. Dies kann je nach Schwere des Falls kleinere Maßnahmen oder auch umfangreichere Sanierungen zur Folge haben.
Schon zu Beginn einer bioästhetischen Funktionstherapie kann man anhand der im Simulationsgerät (Artikulator) montierten Kiefermodelle den voraussichtlichen Umfang der Behandlung erkennen und planen. Mit der Wiederherstellung der richtigen Funktion und dem Aufbau verlorengegangener Zahnhartsubstanz werden neben der Wiedererlangung des Wohlbefindens und der Lebensqualität auch die natürliche Ästhetik der Zähne, des Mundes und eines entspannten Gesichtsausdrucks erreicht.